Vorrömische Eisenzeit Europas
Thrakien

Figur eines Thrakischen Reiters

thrakisch/danubisch, ca. 2. Jhd. v. Chr.  - 2. Jhd.  n.Chr. Höhe ca. 53 mm, Bronzevollguss


Bronzene Reiterfigur, dargestellt mit erhobenem rechten Arm in welchem sich ursprünglich ein Speer befunden hat. Die Hüfte ist nach hinten sattelförmig verlängert gearbeitet um ein Sitzen der Figur zu ermöglichen. Der linke Unterarm sowie das dazugehörige Pferd fehlen. Hergestellt in Bronzevollguss.


Der Thrakische Reiter ist sowohl eine thrakische Gottheit als auch ein thrakischer Held, der als Heros oder Thrakischer Reiterheros bezeichnet wird. Der bewaffnete Reiter verkörpert einen kriegerischen Gott und wird als stilisierte Figur eines Reiters dargestellt. Weihgaben an Heiligtümern waren auch wärend der röm. Epoche weit verbreitet.


Referenz:

vgl.: "Gold der Thraker" Nr. 460, 461, 465; Archäologisches Museum Sofia, Inv. Nr.: 7046 & 6732; T.Gerassimow, BAI 13, 1939, 327, Nr. 1, Abb. 369;  L. Ogneneove-Marinova, 1975, Nr. 17 ff.; 


Provenienz:  

erworben 2019 bei Kunsthandel "Lifepik"/London, davor in Londoner Privatsammlung, in diese erworben in den 1980er Jahren


Literatur:

L. Ogneneove-Marinova, "Statuettes en bronze du Musee National Archeologique a Sofia", 1975; Manfred Oppermann: Thrakische und Danubische Reitergötter und ihre Beziehung zur Orientalischen Kultur. In: M. J. Vermaseren (Hrsg.): Die Orientalischen Religionen im Römerreich. Brill, 1997; Manfred Oppermann: Der thrakische Reiter des Ostbalkanraumes im Spannungsfeld von Graecitas, Romanitas und lokalen Traditionen. Beier & Beran, 2006; Margarita Tacheva-Hitova: Eastern Cults in Moesia Inferior and Thracia: 5th Century Bc-4Th Ad. In: Education and Society in the Middle Ages and Renaissance. Brill Academic Pub, 1984; 

Novocherkassk- Kultur
Die Nowotscherkassk- Kultur (ca. 900 bis 650 v. Chr.) ist eine eisenzeitliche Steppenkultur in der Ukraine und Russland, die zwischen dem Prut und dem unteren Don angesiedelt war. Sie gilt als die Spätphase der vorhergehenden Beloserskaja-Kultur, ist präskythisch und stark kimmerisch beeinflusst.

Pferdetrense und Trensenknebel

fr. Eisenzeit, ca. 9.-7. Jhd. v.Chr., Länge Trense  175mm, Knebel 140mm, Bronze, 


Trense: Reinhold Typ C1A, Knebel: Reinhold Typ D1/Typ Novocekassk


Doppelringtrense mit unregelmäßig genoppten Gebißstangen, sowie zwei Stangenknebel (Psalien) mit großen spatelförmigen Enden und drei seitlichen Ösen.


Provenienz: erworben 2022 im britischen Auktionshandel, davor in Privatsammlung


Ref.: J. Davis-Kimball et al., 1995, S. 109 Fig. 12; W.I. Klochko, 2017, S. 236 Abb. 3 Nr. 1 & S. 237 Abb. 5 Nr. 1;  R. Rolle et al., S. 72 Abb. 1 Nr. 2 & 3; S. Reinhold Trense: Abb. 28 & Taf. 70, Knebel: Abb. 29 & Taf. 79;


Literatur: J. Davis-Kimball et al. "Nomads of the Eurasian Steppes in the Early Iron Age" 1995; W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko "Altes Metall der Ukraine", Kiew 2017; R. Rolle et al. "Gold der Steppe - Archäologie in der Ukraine" - Beitrag S.V. Machortych "Kimmerer in Nordkaukasien"; S.Reinhold "Die Spätbronze- und frühe Eisenzeit im Kaukasus" in Universitätsforsch. Zur präh. Archäologie Band 144, 2007

Skythen

Handspiegel

fr. Eisenzeit, ca. 7.-3. Jhd. v.Chr., Durchmesser ca. 153mm, Länge 205mm, Bronze,


Handspiegel aus Bronzeblech, der Rand auf einer Seite um 90 Grad umgelegt (die Innenseite). Die Inneseite ist mehrfach mit eingeritzen Kreisverzierungen versehen. Mittig war ursprünglich ein kleiner Handgriff angelötet, dieser ist bereits antik verloren gegangen, diese Beschädigung wurde bereits zeitgenössisch mit einer gerändelten Blechscheibe repariert. Am unteren Spiegelrand befindet sich ein zweifach genieteter Handgriff aus an den Rändern umgelegtem Bronzeblech.


Polin & Daragan Typ 8


Provenienz: erworben 2023 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung


Ref.: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, 2017, S.265 Abb. 8;


Literatur: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, "Altes Metall der Ukraine", Kiew 2017; S.W. Polin & M.N. Daragan "Mirrors in the burials of Skythians of the second half of the 5th - 4th century BC";

Handspiegel

fr. Eisenzeit, ca. 7.-3. Jhd. v.Chr., Durchmesser 120mm, Bronze,


Runder Handspiegel aus Bronzeblech, der Rand auf einer Seite um 90 Grad umgelegt (die Innenseite). Die Inneseite ist mehrfach mit eingeritzen Kreisverzierungen versehen. Mittig war ursprünglich ein kleiner Handgriff angelötet.


Polin & Daragan Typ 11


Provenienz: erworben 2023 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung


Ref.: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, 2017,  S. 268 Nr. 18,19; J. Davis-Kimball et al. Fig. 24 a&b, Fig. 59; S.W. Polin & M.N. Daragan Kat.-Nr. 75;


Literatur:  W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, "Altes Metall der Ukraine", Kiew 2017; J. Davis Kimball "Nomads of the Eurasian Steppes in the Early Iron Age" 1995; S.W. Polin & M.N. Daragan "Mirrors in the burials of Skythians of the second half of the 5th - 4th century BC";

Handspiegel

fr. Eisenzeit, ca. 7.-3. Jhd. v.Chr., Länge 176mm, Bronze,


Großer scheibenförmiger Handspiegel mit unten anschließendem Griffstück. Der Spiegelrand ist rechtwinklig nach innen hochgeschlagen. Am unteren Scheibenrand, beidseitig des Griffs, je vier halbkreisförmige Verzierungen. 


Provenienz: erworben 2022 im britischen Auktionshandel, davor in Privatsammlung


Ref.: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, 2017, S.265 Abb. 8;


Literatur: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, "Altes Metall der Ukraine", Kiew 2017;

Handspiegel

fr. Eisenzeit, ca. 7.-3. Jhd. v.Chr., Länge 181mm, Bronze,


Großer scheibenförmiger Handspiegel mit unten anschließendem Griffstück.


Provenienz: erworben 2022 im britischen Auktionshandel, davor in Privatsammlung


Ref.: J. Davis-Kimball S. 51 Fig. 59 & S. 113 Fig. 22 & 23;


Literatur: J. Davis Kimball "Nomads of the Eurasian Steppes in the early Iron Age" 1995;

Pfeilspitze

fr. Eisenzeit, ca. 5.-3. Jhd. v.Chr., Längen 27mm, Bronze


Dreiflügelige Bronzepfeilspitze mit langer, konisch sich vergrößernder Tülle.


Provenienz: erworben 2021 im britischen Kunsthandel, davor in britischer Privatsammlung


Ref.: vgl.: A.G.Malloy 107;


Literatur: Alex G. Malloy "Ancient and Medieval Art and Antiquities" XXIV: Weapons, Sout Salem/NY 1993; 

Hirtenstabnadel

skythisch, Eisenzeit, 7. - 4. Jhd. v. Chr., Bronze, Länge 73mm, 


Nadel mit rundstabigem Schaft, dieser geht in einen ringförmig gebogenen Kopf über, welcher, in abgeflachtem Querschnitt, nach aussen eingerollt endet.


Provenienz: erworben 2021 aus Privatsammlung E.P.


Referenz: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, 2017,  S. 260 Abb.22 ; R. Heynowski, 2017, vgl.: Nr.3.2.


Rollenkopfnadel

skythisch , Eisenzeit, 7. - 4. Jhd. v. Chr., Bronze, Länge 105mm, 


Schlichte Nadel mit abgeflachtem Nadelende,welches mit einer Wicklung zum Rollenkopf eingedreht ist. Keine Verzierungen


Provenienz: erworben 2021 aus Privatsammlung E.P.


Referenz: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, 2017,  S. 260 Abb. 22; Heynowski 2.3., Torbrügge 1959a, 69; Rihovski 1979, 136-145; Novotna 1980, 29-40; Innerhofer 2000, 74-75; Fries 2005, 127; PBF Abt.XIII 1.Band vgl.: Tafel 10 & 11; Archäolog. Inst. Ukraine NAS 2015 S.45 Abb. 4 Nr. 15; 


Kugelkopfnadel

frühe Eisenzeit, 7. - 4. Jhd. v. Chr., Bronze, Länge 69mm,   Riha Typ 16


Nadel mit einfach kugeligem Kopf. Der mittlere Schaftbereich ist zweiseitig abgeflacht, keine weiteren Verzierungen.


Provenienz: erworben 2019 aus Privatsammlung O.Y.


Referenz: Heynowski 6.1.1., Keiling 1962, 68-69; Torbrügge 1979, 74; Rihovsky 1979, 124-130, Novotna 1990, 121-124;


Nagelkopfnadel

Späte Bronzezeit - bis frühe Eisenzeit, 7. - 4. Jhd. v. Chr., Bronze, Länge 81mm, Typisch Skythisch-Sarmatisch,  nachpatiniert, Riha Typ 19 & 20.3


Gedrungene Nadel mit leicht konischem Schaft und horizontalem, leicht gewölbtem Kopfabschluss. Im Halsbereich profilierter Abschnitt,  welcher oben und unten durch 5 Rillen begrenz ist.


Provenienz: erworben 2019 aus Privatsammlung A.K.


Referenz: Heynowski 5.1.;  Laux 1976, 62; Keiling 1979, 19; Rihovsky 1979, 42-46; Riha 1990, 107-109; Mikler 1997, 40-41; Archäolog. Inst. Ukraine NAS 2015 S. 45 Abb. 4 Nr. 14;


Nagelkopfnadel

frühe Eisenzeit, 7. - 4. Jhd. v. Chr., Bronze, Länge 106mm,


Nadel mit konisch sich verbreiterndem und gerade abschließendem Kopf, der Halsbereich ist geschwollen. Rudimente von Rillenverzierung zu erkennen.


Provenienz: erworben 2021 aus Privatsammlung E.P.


Referenz: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko, 2017,  S. 259 Abb.20; vgl.: Heynowski 5.3.; Beck 1980, 12-24; Innerhofer 2000, 151-153, 198-200; PBF Abt. XIII 1. Band vgl.: Tafel 7 Nr.188


Literaturempfehlungen


- W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko "Altes Metall der Ukraine", Kiew 2017

- G.A.Koshelenko et al "Antike Staaten der nördlichen Schwarzmeerregion" in "Archaeologija CCCP", Moskau 1984; 

- R.Rolle et al "Gold der Steppe -Archäologie der Ukraine"; 

- Alex G. Malloy "Ancient and Medieval Art and Antiquities" XXIV: Weapons, Sout Salem/NY 1993;  

- M. Vickers "Scythian and Thracian antiquities" Ashmolean Museum, Oxford 2002; 

- A. Lyvtsenko "Excavations of tumuli in the locality assumed to be ancient Nymphaeum" in "Transactions of the Moskow Archaeologival Society" 1870; 

- E.A. Gardner "Ornaments and armour from Kertch in the Museum of Oxford" in Journal of Hellenic studies 5, 1884; 

- E.V. Chernenko "Burials with weapons in the necropolis at Nymphaeum" 1970;

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