Belogrudov - Kultur
Die Belogrudov/Belogrudovskaja-Kultur ist eine landwirtschaftliche protoslawische Kulturgruppe der Stämme des Waldsteppenteils der Dnjeprregion während des 17.-12. Jhd. v. Chr.. Der Name stammt vom Ort der ersten Ausgrabungen im Belogrudovsky-Wald in der Nähe des Dorfes Pikovtsy, Uman District, Cherkasy Region. Für die Belogrudov-Kultur sind "Aschehügel" charakteristisch - hügelartige Hügel, die eine große Menge an Asche und verschiedene kulturelle Überreste enthalten. Einige Archäologen betrachten sie als Orte, die mit dem Kult des Feuers und des Herds verbunden sind, andere - die Überreste von Bodenwohnungen. Siedlungen befinden sich meist in den Auen von Flüssen, Halbeinbaumwohnungen sind bekannt. Die Stämme der Belogrudov-Kultur beschäftigten sich mit Landwirtschaft und Viehzucht. Das Sozialsystem ist ein patriarchalischer Clan.

Fundensemble

mittl.-späte östl. Bronzezeit,  17.-12. Jhd. v.Chr., Bronze, diverse Längen, Fundort: Krim, Bezirk Razdolnensky, Nähe Dorf Kotovskoye


Fundensemble, bestehend aus zwei Tüllenbeilen (87mm & 77mm), einem Tüllenmeißel (83mm), einer Sichel (ca. 220mm), einem Messer (70mm) und einem Gegenstand unbekannter Verwendung (46mm), 


Details: Tüllenbeil der Dnjepr-Version des Typs "Ruschescht" mit zwei seitlichen Ösen und mittig der Blattwurzel je eine Öffnung für zusätzliche Arretierung, der Tüllenkragen dick wulstig. Das zweite Tüllenbeil mit mittiger, in Rudimenten erhaltener, Befestigungsöse auf einer Seite.  Beidseitig zwei sich zur Schneide verbreiternde v-förmige flache Erhebungen. Der Tüllenkragen nur mäßig verdickt. Tüllenmeißel mit wulstigem Kragen, die Oberfläche zieht sich auf einer Seite bis zur Schneide konkav ein. Rituell zerbrochene Sichel vom Typ "Dichevo" mit dickem wulstförmigem Klingenrücken. Fragment eines Griffdornmessers mit schmaler flacher Mittelrippe, die Messerspitze fehlend. Ein keilförmiges Objekt unklarer Verwendung mit einseitiger halbrunder Aussparung, vermutlich ein Drahtglätter.


Publiziert !    

Bearbeitet von W.I.Klochko (Vorsitzender des Archäologischen Instituts der Ukraine)


Provenienz: erworben 2021 im europ. Auktionshandel, davor in der berühmten Sammlung Kosimenko


Referenz:  W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko S. 161 Abb. 3


Literatur: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko "Altes Metall der Ukraine", Kiew 2017; W.A.Dergachev & W.C.Botschkaew "Metallsicheln der späten östlichen Bronzezeit in Europa" Chisinau 2002


Tüllenbeil

mittl.-späte östl. Bronzezeit,  17.-12. Jhd. v.Chr., Länge 86mm, Bronze


Tüllenbeil vom Typ "Nova-Alexandrowka" mit zwei seitlichen Ösen, davon eine gebrochen, und facettiertem Schaftbereich. Vom unteren Ösenende gehen zwei geschweifte Wülste in die beiden Hauptflächen über. Der Tüllenkragen ist wulstig verdickt. 


Provenienz: erworben 2022 im europ. Auktionshandel, 


Referenz:  W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko S.160 Abb. 1 Nr. 3, S. 162 Abb. 6 Nr. 1 & S.173 Nr. 24;


Literatur: W.I. Klotschko & A.W.Kosimenko "Altes Metall der Ukraine", Kiew 2017; 

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