Antike Ausgrabungen Objekte

Byzantinische Lampen

Bronzelampe

spätröm. - frühbyzantinisch, danubische Region, ca. 4. - 6. Jhd. n.Chr., Länge 103mm, Bronzeblech,

Kegelstumpfförmiger Körper mit geriffelter und perforierter Kreisoberseite, quadratischer Füllöffnung und Brennloch. Verlöteter Flachbandgriff.

Objekte dieses Typs, bei denen die kreisf. Oberfläche typischerweise in durchbrochenen Grundmustern um ein zentrales Fülloch herum perforiert sind und von einem groben Dochtloch versehen sind, dürften als Öllampen und Räuchergefäss gedient haben.

Provenienz: erworben 2019 bei Harlan J. Berk/USA, davor in Privatsammlund Mark Wieclaw/USA,

Referenz: D.Knell CA8; Alte Römer AR147; Alram-Stern Nr. 632 Tafel 46; vgl.: Funde im Kastell Iatrus & Kovachevsko Kale / Nähe Popovo (beide BG)

Jerash - Lampe

ca. 6.-7. Jhd. n.Chr., Länge 105mm, rötl.-beiger Ton, Typologie: Jerash/Jordanien,

Öllampe des Jerash-Typ, ovaler Körper mit großem Füllloch, umgeben von zwei erhabenen Ringen. Die Schultern sind mit erhabener Strichen verziert, Auf der Schnauze zwischen Füll- und Dochtloch spiralförmige Muster. Am hinteren Ende eine hohe groß gearbeitete und oben gegabelte Handhabe. Die Lampe steht auf einem mässig ausgearbeiteten Standring mit seitlichen Spiralverzierungen.

Kennedy Typ 22, Adler Typ JOR.3;

Spätbyzantinische Jerash-Lampen sind der letzte Massenartikel der in der byzantinischen Werkstatt des Gerasa-Hippodroms hergestellt wurde. Diese Lampen wurden bis in die frühislamische Zeit hergestellt. Die späteren Exemplare dieses Typs waren mit griech., arab. oder beiden Inschriften über Ort und Datum der Herstellung (einzigartig unter allen antiken Lampen) versehen. In Transjordanien tauchen Jerash-Lampen unter byzantinischer Herrschaft nach ca. 550 n. Chr. auf, sind aber in der Umayyadenzeit (661 - 750 n. Chr.) und in der Abbasidenzeit (750 - 900 n. Chr.) häufiger anzutreffen, wobei hier neben den erwähnten Inschriften die Ausführung der Handhabe eher rudimentär war.

Provenienz: erworben 2024 im deutschen Kunsthandel, davor in Privatsammlung

Referenz: vgl.: Mlasowsky, 444; Djuric,p. 101 C328; Kennedy, 758; Rosenthal & Sivan, 574; Adler, p. 156-157, no. 974-975; Israeli & Avida, p. 156, no.438; Yale University Art Museum 1929:555 & 656; Ostrasz and Kehrberg-Ostrasz 2020, pp. 358 - 368, Fig. 195, nos. 54-72; Frangié, D. & J. Salles, pp. 162 - 163, figs. 10 - 12;

Literatur:

N. Adler "Oil Lamps of the Holy Land from the Adler Collection" Israel 2004; S. Djuric "The Anawati Collection - Ancient Lamps from the Mediterranean" Toronto 1995; D. Frangiè & J. Salles "Lampes antiques du Bilad Es-Sham, Jordanie, Syrie, Liban, Palestine - Actes du colloque international, Pètra-Amman" Paris 2011; A. Ostrasz & I. Kehrber-Ostrasz "The Complexity of Lamps: Archaeological Contexts, Material Assemblages and Chronological Typologies of Ancient Lamps" in "The Hippodrome of Gerasa", Oxford 2020; Y. Israeli & U. Avida "Oil-Lamps from Eretz Israel - The Louis ans Carmen Warschaw Collection at the Israel Museum, Jerusalem" Jerusalem 1988;

Tonlampe mit Kreisaugenverzierung

ca. 500 - 650 n.Chr., Länge 119mm, rötl.-beiger Ton, Typologie: syro-palestinensische Region, Reste roten Schlickers

Provenienz: erworben 2019 bei Palmyra Heratige Inc. NewYork, davor in Privatsammlung

Referenz: vgl.: K.De Rosa S.27 - Museum of Ancient Cultures - University of Macquarie Nr. MU2696 ; J.Bussiere & B. Lindros Wohl "Ancient Lamps in the J. Paul Getty Museum" L.A. 2017, Nr.543, Getty Museum Inventar-Nr. 83.AQ.377.384; Ancient lamps in the Schlossinger Coll. (1978) S. 121 Nr. 503, Rosenthal-Sivan QEDEM 8, D. Knell "Ancient Pottery Lamps" Antique Collecting, June 2004 BSP13;

Literatur:

K. De Rosa "Roman and late antique ceramic oil lamps in the Museum of Ancient Cultures" Department of Ancient History, Macquarie University Sydney, 2014

Tonlampe

ca. 7. Jhd. n.Chr., Länge 104mm, beiger Ton, Typologie: Region Levante, Vessberg Typ 19

Flache, eiförmige Lampe, kleiner, unverzierter Spiegel mit zentralem Füllloch und mit tellerartig aufgewölbtem Rand. Ein plastischer Steg umrandet den Spiegel und das Brennloch. Im Kanal befindet sich ein plastischer Grat. Die sehr breite Schulter fällt leicht ab und ist mit radialen plastischen Strahlen verziert, welche sich in Höhe des Henkels mit im rechten Winkel dazu stehenden Strahlen treffen. Die senkrechte Handhabe ist kegelförmig. Auf der Unterseite findet sich ein abgesetzter Standring, in diesem ein plastischer, fünfstrahliger Stern.

Provenienz: erworben 2020 bei "Hermes-Antik"/G.Pohl, davor in Privatsammlung D.B.

Referenz: MET 74.51.2128; Myres 1914 Nr. 2812; Mlasowsky Nr. 440; Thöne,C. Nr.379; Menzel 651; Bailey 1988, Taf.55, Q2262; K.Scheuerer "Fundort 2" 1994 zur Sonderschau im Stadtmuseum Ingolstadt S.2-3; vgl.: D.Ahrens 1997, Nr. 299; Städt. Museum Trier MTHY 0084; E.H. & B. Kaplan 1975, Fig. 2.R

Tonlampe

ca. 4.-5. Jhd. n.Chr., Länge 90mm, beiger Ton, Typologie: syro-palästinisch,

Lampe mit länglich ovalem, doppelkonischem Lampenkörper auf doppeltem Standring. Das mittige Füllloch ist von einer Doppelwulst umgeben. Die Schulter ist mit plastischen, strahlenförmigen Linien verziert, am Übergang zur Schnauze finden sich zwei achtförmige Spiralverzierungen. An der Rückseite sitzt der kegelförmige Griffzapfen auf der Schulter.

Provenienz: erworben 2024 im dän. Kunsthandel, davor in Privatsammlung

Referenz: vgl.: D.Ahrens 1997, Nr. 285, 292 & 295; Royal Ontario Museum 910.114.142 & 910.114.151;