Mittelalter
Alanen

Sonnenamulett

alanisch, 8.-9. Jhd. n. Chr, Bronze, Länge  37mm,


IRundes Sonnenamulett mit vier hakenkreuzförmig angebrachten stilisierten Tierköpfen.


Verbreitung auch noch zur Zeit unter Chasarische Herrschaft. Typischerweise von Frauen an deren Gürteln hängend getragen.


Provenienz: erworben 2023 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

vgl.: S.H. Albegova 2001, Abb.6 Nr. 24 & 26; S.A. Pletnjowa Abb. 17;

Chasarisches Reich / Khaghanat

Die Chasaren waren ein ursprünglich nomadisches Turkvolk, das später teilweise im westlichen Zentralasien, dem nördlichen Kaukasus und Teilen des östlichen Europas sesshaft wurde.
Im 7. Jahrhundert nach Christus gründeten die Chasaren ein unabhängiges Khaghanat im nördlichen Kaukasus an der Küste des Kaspischen Meeres.  Bemerkenswert und in der breiten Öffentlichkeit eher unbekannt ist die Tatsache, dass ab dem 8. bis frühen 9. Jahrhundert die jüdische Religion zur wichtigsten Religion im Reich wurde. De Facto bestand neben Israel ein weiterer jüdischer Staat!

Schmuckensemble

chasarisch, 9.-10. Jhd. n. Chr, Silber, Breite d. Armreifs 55mm, Länge d. Ohrringe 28mm


Schmuckensemble bestehend aus einem tordierten Silberarmreif und zwei Ohrringen. An den einteiligen ovalen und offen gearbeiteten Ohrringen hängen an einem ovalen Übergangsplättchen zwei durch einen Steg verbundene Perlen, davon die untere mit größerem Durchmesser. An der Oberseite der Ringschiene sitzt leicht seitlich versetzt eine Perle.


Ohrringe -  Muraschewa Typ 1a


Provenienz: erworben 2024 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

vgl.: V.V. Muraschewa Abb2; O.B. Bubenok 2016 "Khazar Almanach Bd. 14" Taf. 6 Nr. 5;

Slawen

Halsreif / Torques

slawisch, 10.-12. Jhd. n. Chr, Bronze, Durchmesser ca. 200mm,


Aus drei Bronzedrähten tordierter Torques, die ösenförmigen Enden wurden durch Umformung eines längeren der drei Drähte erzeugt.


Diese Halsreifen werden im Handel gerne als bronzezeitlich oder keltisch gehandelt, sind in dieser Form jedoch ein typischer Trachtbestandteil der mittelalterlichen osteuropäischen Slawen !


Provenienz: erworben 2024 im deutschen Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

vgl.: vgl.: N. Goßler & C. Jahn Taf. 107 Abb.2 & Taf. 122 Abb. 4; BMC 1852,0329.408; V.V. Sedov Taf. 15; Fechner Abb. 13 Nr. 3;

Halsreif / Torques

slawisch, 10.-11. Jhd. n. Chr, Bronze, Breite 215mm,


Tordierter Torques aus Bronzedraht, der mittlere Bereich und die Enden untordiert. Der Verschluss ergibt sich durch ein knopfförmig und ein als Öse gearbeitetes Ende.


Provenienz: erworben 2024 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

M.V. Fechner 1967 S. 55-74 Taf. 7; A.V. Grigoriev Tafel 44 Nr. 53; 

Fingerring

slawisch, 12.-13. Jhd. n. Chr, Bronze, Durchmesser 24mm,


Im Frontbereich gerippter Fingerring, s.g. Pseudoseilzier.


Typisch slawischer und weit verbreiteter Ringtyp.


Provenienz: erworben 2024 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

M.W. Sedova Abb. 45 Nr. 5 & 6;

Kiewer Rus

Kreuzanhänger

mittelalterl., 11.-12. Jhd. n. Chr, Bronze,  Durchm. 22mm, Länge 26mm,


Runder, durchbrochen gearbeiteter Kreuzanhänger mit Öse.


Vergleichbare Anhänger wurden in großer Zahl in Gräbern des 12. und 13. Jahrhunderts im Nordwesten und Nordosten Russland gefunden.


Provenienz: erworben 2024 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

vgl.: L.V. Pokrovskaya et al. Abb. 7 Nr. 1; M.V. Sedova S. 42, Abb 14 Nr.1;

Kreuzanhänger

mittelalterl., 12.-13. Jhd. n. Chr, Bronze, Länge 24mm,


Doppelseitiger Kreuzanhänger mit kugeligen Enden und Öse am oberen Arm.Die abgeflachte quadratische Mitte zeit ein schräg gestelltes Kreuz.


Provenienz: erworben 2024 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

O.A. Oskapenko Nr. 19,20, Tafel 14 Nr. 150,151; A.W. Spalenuck 2011 Nr. 18,19; S.N. Kutasov & A.B. Seleznev 2010, Nr. 467;

Kreuzanhänger

mittelalterl., 2. Hälfte 14. - 1. Drittel 15. Jhd. n. Chr, Bronze, Länge 22mm,


Wadenkreuz mit je drei Kugeln an den Enden, oben Öse. In der Mitte ein rhombisches Schild.


Provenienz: erworben 2024 im europ. Kunsthandel, davor in Privatsammlung, 


Referenz: 

O.A. Oskapenko Nr. 203, Tafel 17 Nr. 14;

Literatur:


- M.V. Fechner "Essays über die Geschichte der Russischen Siedlung des 10. bis 13. Jhds." 1967 (russischsprachig); 

- A.V. Grigoriev "Das Sewerskaja-Land im VIII - XI. Jhd. nach archäologischen Daten" Tula 2000 (russischsprachig);

- M.W. Sedova "Schmuck des alten Novgorod" in Materialien und Forschungen zur Archäologie der Udssr Nr. 65 (russ.);

- S.H. Albegova "Paläosoziologie der Alanenreligion des VII bis IX Jahrhunderts" 2011 (russ.); 

- S.A. Pletnjowa "Die Chasaren" (russ.);

- V.V. Muraschewa "Earrings of the Slavisk Khazar Khaganat" Beitrag in L.A. Belajew et al. "Städte und Dörfe des mittelalterlichen Russland" (russ.); 

- O.B. Bubenok (Hrsg.) "Khazar Almanach" Bd. 14, Institut für Slawistik der Russischen Akademie der Wissenschaften 2016 (russ.);

- O.A. Oskapenko "Christliche Altertümer des Rjasan-Landes des XI bis XVI. Jahrhundert" (russ.); 

- A.W. Spalenuck "Christliche Symbolik" 2011; S.N. Kutasov & A.B. Seleznev "Kreuzanhänger" 2010 (russ.);

-  L.V. Pokrovskaya et al. "Kreuze und kreuzförmige Anhänger aus dem XI. bis frühen XII. Jhd." in Aleksandr Musin (Hrsg.) "In Stone and Bronze - Essays presented in honor of Anna Peskova" 2017

- N. Goßler & C. Jahn "Wikinger und Balten an der Memel - Die Ausgrabungen des frühgeschichtlichen Gräberfeldes von Linkuhnen in Ostpreußen 1928-1939";

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